Migräne-Behandlung: Homöopathische Herangehensweise


Migräne ist nicht mit normalen Kopfschmerzen zu vergleichen. Sie tritt meist plötzlich ein, die Schmerzen sind in der Regel sehr viel stärker als bei normalem Kopfweh und werden – je nach Art – als bohrend, pochend oder stechend beschrieben.

Zudem wird eine Migräne-Attacke häufig von weiteren Symptomen wie Übelkeit oder Geräusch- und Lichtempfindlichkeit begleitet. Jeder Mensch empfindet eine Migräne dabei unterschiedlich – Ziel der Homöopathie ist es daher, die Behandlung individuell auf das Empfinden des Migräne-Patienten anzupassen.

Migräne & Homöopathie: wichtiger Hinweis zur Alternativtherapie

Bevor Sie Migräne homöopathisch behandeln, sollten Sie sich fachärztlich untersuchen lassen und sich bei diesem alternativen Therapieansatz von einem ausgebildeten Heilpraktiker begleiten lassen. Auch wenn sich die Migräneattacken verschlimmern oder öfter auftreten, ist der Gang zum Arzt unausweichlich. Symptome wie Schwindel, Sprach- oder Sehstörungen können außerdem auf einen Schlaganfall hinweisen und müssen deshalb unverzüglich medizinisch abgeklärt werden.

Homöopathie bei Migräne: Naturheilkundliche Mittel statt Schulmedizin


Die Behandlung von Migräne mit Homöopathie unterscheidet sich dahingehend von der Schulmedizin, dass der Heilpraktiker sich sehr intensiv mit dem Empfinden seines Patienten beschäftigt. Neben der genauen Lokalisation fragt der Homöopath beziehungsweise Heilpraktiker immer sehr genau nach der sogenannten Schmerzqualität und den Gefühlen, die der Betroffene gegenüber diesen Schmerzen hegt.

Auch wenn eine solch genaue Befragung ungewohnt und möglicherweise eher unangenehm ist, sollte sich der Hilfesuchende darauf einlassen. Die entsprechenden Antworten liefern wichtige Hinweise für die Auswahl des geeigneten Heilmittels und sind daher essentiell, um Migräne homöopathisch zu behandeln.

An erster Stelle der Therapie steht immer die sofortige Linderung von akuten Schmerzen und Begleitsymptomen wie Übelkeit, Augenflimmern oder Schwindel. Eine langfristige Besserung der Migräne ist jedoch das übergeordnete Ziel einer jeglichen homöopathischen Behandlung.

Globuli gegen Migräne

Eine Möglichkeit, um Migräne homöopathisch zu behandeln, sind Globuli. Darunter versteht man kleine Kügelchen aus Zucker, die mit einem sehr stark verdünnten Wirkstoff benetzt werden.

Welche Globuli gegen Migräne geeignet sind, richtet sich vorwiegend nach der Art der Schmerzen, die der Patient beschreibt sowie nach den begleitenden Symptomen.

Der Vorteil ist, dass sich Globuli durch ihre Verträglichkeit gut vorbeugend einnehmen lassen. Dennoch sollte die Einnahme von Globuli gegen Migräne mit Bedacht erfolgen und bestenfalls mit einem Arzt abgesprochen werden.

Für die Selbstbehandlung eignen sich die Potenzen D6 bis D12. Die Potenz entspricht der Dosierung der Globuli: Eine D6-Potenz bedeutet also, die Ausgangssubstanz wurde sechsmal im Verhältnis 1:10 mit einem Lösungsmittel wie Wasser verdünnt, eine D12-Potenz zwölfmal.

Allgemeine Einnahmeempfehlungen für Globuli bei Migräne gibt es nicht. Die richtige Dosierung und Dauer der Einnahme richtet sich sowohl nach Hersteller als auch nach Wirkstoff und Potenzierung. In den meisten Fällen sollten die Kügelchen jedoch etwa 15 bis 30 Minuten nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Globuli bei Migräne: Homöopathie bei Kopfschmerzen

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GlobuliArt der Schmerzenbegleitende Symptome
Belladonna (Schwarze Tollkirsche)klopfend, bohrend und pochend, plötzlich auftretender Schmerz, beginnt über den Augen und strahlt von der Stirn bis in den HinterkopfGeräusch- und Lichtempfindlichkeit, erweiterte Pupillen, auffällig rotes Gesicht, Hände und Füße sind kalt
Bryonia alba (Weiße Zaunrübe)sehr starke Kopfschmerzen, von der Stirn ausgehend zum Hinterkopf bis in den Nacken- und Schulterbereich wanderndBewegung führt zu Verschlechterung
Cimicifuga racemosa (Traubensilberkerze)plötzlich erscheinende, klopfende Schmerzen, die vom Nacken ausgehenBesserung bei Wärme
Gelsemium sempervirens (Gelber Jasmin)dumpf, breitet sich vom Nacken zu Kopf und Augen ausempfindliche Kopfhaut, Sehstörungen (wie Doppelsehen), Schwindel, Hautkribbeln
Ignatia amara (Ignatiusbohne)langsam beginnender, wandernder Schläfenkopfschmerz, Gefühl als ob der „Kopf platzen würde“, vor allem bei Frauen, abends/nach dem EssenKummer, Sorge, Lichtscheu, Tränen der Augen
Iris versicolor (Verschiedenfarbige Schwertlilie)Kopfschmerzen beginnen hinter Stirn und SchläfenSehstörungen, Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Erbrechen, Durchfälle
Nux vomica (Gewöhnliche Brechnuss)drückende Kopfschmerzen (vor allem morgens)Übelkeit
Pulsatilla pratensis (Wiesen-Kuhschelle)wandernder Schmerz, Kopfschmerz über der Nase, nach dem Essen oder AlkoholgenussFrieren, Schwindel, Kummer

Migräne & Homöopathie: Wie können Schüßler-Salze helfen?

Auch mit Schüßler-Salzen können Sie Migräne homöopathisch behandeln. Dieser Therapieansatz gilt als schonende und nebenwirkungsfreie Alternative. Schüßler-Salze sind in der Apotheke in Tablettenform erhältlich. Man kann die Tabletten nach Wirkstoffen getrennt oder auch kombiniert einnehmen.

Wie bei den Globuli richtet sich die Anwendung der Schüßler-Salze nach den individuellen Beschwerden von Migräne-Patienten. Die Tabletten lässt man im Mund zergehen, bis sie sich aufgelöst haben. Für die geeignete Dosierung befragen Sie am besten Ihren Arzt oder Heilpraktiker.

Mit diesen Schüßler-Salzen können Sie Migräne homöopathisch behandeln:

  • Ferrum phosphoricum Nr. 3 (D12) ist vor allem bei stark pochenden oder stechenden Kopfschmerzen in Kombination mit einem Druck- und Hitzegefühl oder bei Erbrechen zu empfehlen.
  • Kalium sulfuricum Nr. 6 (D6), wenn sich die Schmerzen bei Wärme verschlimmern.
  • Magnesium phosphoricum Nr. 7 (D6) eignet sich vor allem bei sehr akuten Kopfschmerzen. In diesem Fall können Sie fünf bis zehn Tabletten mit heißem Wasser aufgießen und die Lösung schluckweise trinken.
  • Natrium chloratum Nr. 8 (D6) hat sich bei starken Kopfschmerzen und Erbrechen von wasserähnlichem Schleim bewährt.
  • Natrium sulfuricum Nr. 10 (D6) sollte bei zusätzlichem Erbrechen von Gallensekret (gelber Schleim) angewandt werden.

Allgemein: Körperliches Wohlbefinden

Migräne beeinträchtigt nicht selten das Leben der Betroffenen sehr massiv. Deshalb ist es durchaus ratsam, etwas genauer die bisherigen Lebensgewohnheiten zu überprüfen. Ausreichend frische Luft, genügend Schlaf, eine gesunde Ernährung und Sport zur Entspannung wirken positiv auf das allgemeine körperliche Befinden und können neben den Helfern aus der Homöopathie wesentlich dazu beitragen, die unangenehmen Kopfschmerzen langfristig verschwinden zu lassen.

Migräne homöopathisch behandeln – mit Bachblüten

Nach dem Motto „Heilung beginnt in der Seele“ richtet sich die Anwendung der Bachblüten stark nach der Gemütsverfassung von Patienten sowie dem Auslöser der Migräneanfälle.

  • Heather, die Identitätsblüte, eignet sich beispielsweise für stark mit sich selbst beschäftigte Menschen.
  • Aspen, die Ahnungsblüte, empfehlen Heilpraktiker hingegen eher, wenn der Auslöser der Schmerzen das Wetter ist.

Daneben gilt vor allem die Gedankenblüte, White Chestnut, als geeignete Bachblüte bei Kopfschmerzen. Sie steht für geistige Ruhe und gedankliche Klarheit.

Bachblüten sind gewöhnlich als Konzentrate erhältlich. Sie werden tropfenweise in ein Glas mit Wasser gegeben und über den Tag verteilt getrunken oder direkt auf die Zunge getropft.

Meist werden viermal täglich vier Tropfen eingenommen; die Dosierung kann jedoch im Akutfall variieren. Deshalb sollten Sie die Einnahme mit einem Arzt oder Heilpraktiker absprechen.

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