Akupressur – was ist das?
Bei Akupressur handelt es sich um eine Druckmassagetechnik, die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stammt. Akupressur setzt sich aus den lateinischen Wörtern „acus“ (Punkt oder Spitze) und „premere/pressum“ (drücken) zusammen. Das lässt bereits erahnen, worum es in der Akupressur geht: Bei diesem Verfahren werden bestimmte Akupressur- beziehungsweise Schmerzpunkte am Körper gedrückt.
Für die Behandlung nutzt der Therapeut ausschließlich seine Hände, zum Beispiel Fingerkuppen von Daumen, Zeige- oder Mittelfinger. Um Akupressur zu therapeutischen Zwecken durchführen zu dürfen, braucht derjenige eine Heilpraktikererlaubnis nach Paragraf 1 Heilpraktikergesetz (HeilprG).
Mit Akupressur gegen Migräne Blockaden lösen
Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Körper mit einem Netzwerk aus zwölf Haupt- und acht Sonderleitbahnen durchzogen.
In diesen Leitbahnen (sogenannten Meridianen) fließt die Lebensenergie, das sogenannte Qi, das alle Körperfunktionen, wie zum Beispiel Atmung und Verdauung, steuert. Ist der Energiefluss gestört, weil ein Meridian blockiert ist und dadurch das Qi nicht richtig fließt, können Beschwerden wie Kopfschmerzen die Folge sein.
Auf den Leitbahnen befinden sich circa 400 Druckpunkte: Am Kopf beispielsweise gibt es einige Akupressurpunkte, bei denen durch sanften Druck die Kopfschmerzen gelindert werden können. Allerdings gibt es keine wissenschaftlich kontrollierten Studien, die die Wirksamkeit von Akupressur gegen Migräne einwandfrei belegen1.
Was das Drücken von Akupressurpunkten bei Kopfschmerzen bewirken kann
Anhänger der Akupressur sind davon überzeugt, dass das therapeutisch angewandte Heilverfahren
- Muskelverspannungen löst,
- die Durchblutung verbessert,
- das körperliche Wohlbefinden steigert sowie
- die Selbstheilungskräfte des Körpers ankurbelt,
da der Energiefluss durch die Stimulation reguliert und normalisiert wird.
Druckpunkte bei Kopfschmerzen & Migräne: Akupressur-Übungen zum Nachmachen
Es gibt spezifische Druckpunkte, die im Rahmen der Akupressur gegen Migräne bearbeitet werden können – je nach Empfindlichkeit der Punkte drücken Sie sanfter oder stärker.
- Schläfe: Schließen Sie die Augen und drücken Sie mit zwei Fingern gleichzeitig einen Fingerbreit vom Ende beider Augenbrauen auf die Schläfen. Die Behandlung dieser Stellen soll insbesondere bei Kopfschmerzen helfen, die vorrangig im Bereich der Stirn zu spüren sind.
- Augenwinkel: An den inneren und äußeren Augenwinkeln drücken.
- Nasenrücken: Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger umfassen und pressen.
- Ohrbereich: Bei Kopfschmerzen hilft auch eine Massage der beiden Vertiefungen hinter den Ohren mit Zeige- und Mittelfingern.
Zudem gibt es Kurse, in denen Sie von Fachkräften gezeigt bekommen, wie Akupressur gegen Migräne funktioniert und wie Sie am besten die Druckpunkte bei Kopfschmerzen oder Migräne aktivieren. Bei sehr starken Kopfschmerzen oder Migräne ist es allerdings ratsam, einen Arzt aufzusuchen, der der Ursache der Schmerzen auf den Grund gehen kann.
Wer kommt für die Akupressur gegen Kopfschmerzen und Migräne auf?
Leider erfolgt keine Kostenübernahme seitens der gesetzlichen Krankenkassen für eine Akupressur-Behandlung. Wenn Betroffene sich entschieden haben, mit Akupressur gegen Migräne vorzugehen, müssen sie selbst dafür aufkommen.
Ist Akupressur wirklich für jeden geeignet?
Auch wenn es sich um eine natürliche Heilmethode handelt, gibt es Ausnahmen, in denen generell – nicht nur bei Migräne oder Kopfschmerzen – keine Akupressur durchgeführt werden darf, beispielsweise wenn
- eine schwere Herzerkrankung vorliegt,
- Kreislaufprobleme bestehen oder
- Hautprobleme an den zu behandelnden Akupressurpunkten bestehen, wie zum Beispiel Eiterungen oder Pilzinfektionen.
Außerdem gibt es einige Akupressurpunkte bei Kopfschmerzen, die bei Stimulierung eine anregende Wirkung haben. Manche dieser Punkte dürfen in der Schwangerschaft nicht akupressiert werden. Im Zweifel gilt: Holen Sie ärztlichen Rat ein, ob in Ihrem individuellen Fall bei Kopfschmerzen eine Massage der Druckpunkte förderlich ist.