Ernährung bei Migräne


Auch wenn die genauen Ursachen der Migräne noch nicht vollständig erforscht sind, gibt es doch einige Auslöser (sogenannte Trigger), die eine Migräneattacke begünstigen, sozusagen „anstoßen“, können. Zu den individuell sehr unterschiedlichen Auslösern gehören auch Lebensmittel wie zum Beispiel

  • Rotwein oder lang gereifter Käse,
  • Konservierungsstoffe (beispielsweise Nitrate) oder
  • Geschmacksverstärker wie Glutamat, die häufig in Fertigprodukten enthalten sind.

Versuchen Sie daher, Lebensmittel, die Ihnen persönlich Beschwerden bereiten, aufzuspüren und zu vermeiden.

Tees, Säfte & Co. als Migräne-Hausmittel


Aus dem Lebensmittelregal gibt es auch Hausmittel gegen Migräne, die bei leichteren Verlaufsformen der Erkrankung vorbeugend helfen können:

  • Tees: Trinken Sie dreimal täglich eine Tasse Lindenblütentee. Die darin enthaltenen ätherischen Öle haben einen krampflösenden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Effekt. Wenn Ihnen der Geschmack von Nelken besser zusagt, können Sie auch fünf Tassen Nelkentee pro Tag trinken. Gewürznelken sind wegen ihrer schmerzlindernden Wirkung vor allem in der chinesischen und ayurvedischen Heilkunde verbreitet und finden daher oftmals als Hausmittel gegen Migräne Anwendung.
  • Auf Ausgewogenheit achten: Eine magnesiumreiche Ernährung beugt Magnesiummangel und somit auch Kopfschmerzen vor. Magnesium ist wichtig, da es die Schmerzweiterleitung in Muskel- und Nervenzellen kontrolliert. Es kommt vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen vor.
  • Gemüsesaft: Dreimal pro Tag einen Viertelliter Gemüsesaft aus 300 Gramm Rote-Beete-Saft, 100 Gramm Möhrensaft, 100 Gramm Selleriesaft, 30 Gramm Rettichsaft und zwei Esslöffeln Kartoffelsaft zu trinken, gilt als bewährtes Hausmittel gegen Migräne.

Brummt der Kopf bereits, kann gegen Kopfschmerzen Kaffee mit Zitrone helfen: Geben Sie in Ihre Tasse Kaffee den Saft einer halben Zitrone. Zusammen hemmen der darin enthaltene Muntermacher Koffein und das Vitamin C der Zitrone körpereigene Botenstoffe, die an der Schmerzweiterleitung beteiligt sind.

Gute Kombi: Ausgewogene Ernährung und Ausdauersport

Insgesamt ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit frischen vollwertigen Produkten allen Migräne- und Kopfschmerzpatienten zu empfehlen. Zusammen mit anderen Methoden, zum Beispiel regelmäßigem Ausdauersport wie Schwimmen, Joggen oder Radfahren, können Migräneattacken in ihrer Häufigkeit reduziert werden.

Migräne-Hausmittel: Kräuter als natürliche Heilmittel gegen Kopfschmerzen & Migräne


Grundsätzlich gilt: Die Meinungen, ob pflanzliche Arzneimittel bei Migräne und Kopfschmerzen nun wirken oder nicht, gehen weit auseinander. Während die einen durchweg positive Erfahrungen machen, indem sie mit natürlichen Mitteln gegen Kopfschmerzen vorgehen, können andere überhaupt keinen Effekt bei sich feststellen.

Bevor Sie bei Migräne Hausmittel wie Kräuter ausprobieren, sollten Sie zunächst Ihren Arzt befragen. Auch Heilmittel pflanzlicher Art können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben oder sich in der Wirkstoffkonzentration stark voneinander unterscheiden.

Folgende pflanzliche Hausmittel gegen Migräne können die Kopfschmerzen lindern:

Pestwurzextrakt gegen Migräne: Hausmittel zur Prophylaxe

Extrakte der Pestwurz werden nicht in der Akutphase der Migräneattacke eingesetzt, sondern sind für die vorbeugende Therapie gedacht, die generell dann infrage kommt, wenn der Betroffene mehr als zwei- bis dreimal monatlich unter Migräne leidet1.

Mithilfe der Heilpflanze besteht die Möglichkeit, dass sich die Migräneanfälle reduzieren. In der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ist jedoch ein Hinweis zu finden, dass Pestwurzextrakt in Deutschland nicht mehr als Arzneimittel, sondern nur noch als Nahrungszusatzstoff verwendet wird2.

Das heißt, in Deutschland ist zurzeit kein Medikament mit Pestwurz zur Behandlung von Kopfschmerzen zugelassen, aber als „Herbal Supplement“ zu bestellen. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrem Arzt oder Apotheker, ob dieses Hausmittel gegen Migräne für Sie geeignet ist. Bei Migräne in der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte Pestwurz nicht angewendet werden.

Mutterkraut als Hausmittel gegen Migräne

Auch diese Heilpflanze ist als prophylaktisches Hausmittel gegen Migräne gedacht und kann neben dem Migränekopfschmerz auch gegen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen helfen. Mutterkraut gehört zur Familie der Korbblütler.

Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern sind allergische Reaktionen nicht ausgeschlossen. Bitte sprechen Sie daher vor der Einnahme von Mutterkraut mit Ihrem Arzt. Das Migräne-Hausmittel Mutterkraut eignet sich nicht für Schwangere oder Stillende.

Pfefferminzöl: traditionelles Hausmittel gegen Migräne & Kopfschmerzen

Schon im Altertum wurde Pfefferminze als Heilpflanze eingesetzt. Und auch heute noch findet zehnprozentiges Pfefferminzöl als pflanzliches Hausmittel gegen Kopfschmerzen Anwendung. Wenige Tropfen des Öls werden auf die Stirn und Schläfen aufgetragen.

Es hilft, die Schmerzen abklingen zu lassen, indem es zwei wesentliche Schmerz-Nerven-Botenstoffe hemmt, die für Kopfschmerzen sorgen können: Serotonin und Substanz P. Doch auch bei Pfefferminze als Hausmittel gegen Migräne ist Vorsicht geboten, wenn Sie schwanger sind oder stillen.

Hausmittel gegen Migräne: mit kalten Kompressen Kopfschmerzen "wegkühlen"


Kalte Kompressen, die auf die Stirn und in den Nacken gelegt werden, können ebenfalls helfen: Durch die Kälte ziehen sich die bei Kopfschmerzen erweiterten Blutgefäße wieder zusammen. Doch Achtung: Legen Sie Eisbeutel nie direkt auf die Haut, da es sonst zu Erfrierungserscheinungen kommen kann.

Wickeln Sie das Eis stattdessen zum Beispiel in ein Tuch ein. Wer gerade keine kalte Kompresse parat hat, kann seine Fingerspitzen in Eiswasser tauchen und dann auf die Augenbrauen drücken.

Ein weiteres, natürliches Mittel gegen Kopfschmerzen sind in der Apotheke erhältliche Holunderblüten, die entspannend wirken. Durchtränken Sie Holunderblüten (einen Esslöffel voll) mit etwas Wein oder Essig und legen Sie die Blüten anschließend auf die Stirn.

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Julia Lindert Die Ressortjournalistin Julia Lindert spezialisierte sich während ihres Studiums auf die Themenfelder Medizin und Biowissenschaften. Medizinische Sachverhalte in verständlicher Sprache zu formulieren, ist das, was sie an ihrer Arbeit besonders mag. Ihr Credo in Bezug auf Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten: Nichts beschönigen, aber auch keine unnötigen Ängste schüren. Julia Lindert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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