Kinderwunsch bei Migräne: Das gibt es zu beachten
12 bis 16 Tage vor Beginn der nächsten Menstruation kommt es zum Eisprung, durch welchen eine Schwangerschaft überhaupt erst möglich ist. Daher können Migräneattacken in den drei Wochen nach dem ersten Tag der letzten Menstruation medikamentös behandelt werden, ohne größere Bedenken dabei zu haben3.
Es bleiben aber einige „unsichere Tage“, an denen Migränepatientinnen vorsichtshalber einen Schwangerschaftstest durchführen sollten, bevor sie sich einer Akutbehandlung unterziehen4.
Denn wenn Medikamente in der dritten Woche nach der Menstruation eingenommen werden, ist eine Schwangerschaft theoretisch bereits möglich. Moderne Schwangerschaftstests können erst ab dem sechsten Tag nach dem Eisprung zuverlässig Auskunft geben.
Generell gilt, dass sich die Medikamenteneinnahme – sobald eine Schwangerschaft geplant ist – auf ein Minimum beschränken sollte5. Es ist anzuraten, die Migräneprophylaxe – zum Beispiel mit Medikamenten wie Metoprolol, Propranolol, Valproinsäure oder Topiramat – drei Monate vor der geplanten Befruchtung zu beenden.
Sind Sie schwanger und haben Sie die medikamentöse Migräneprophylaxe wie vor der Schwangerschaft fortgesetzt, sollten Sie Ihren Frauenarzt darüber in Kenntnis setzen. Denn sollten die Kopfschmerzen in der Schwangerschaft erträglich sein, dann ist es empfehlenswert, bei Migräne auf Medikamente zu verzichten.
Migräne und Kopfschmerzen in der Schwangerschaft: Sind Medikamente tabu?
Frauen, die bereits schwanger sind, sollten sehr zurückhaltend sein, wenn es darum geht, die Symptome von Migräne oder Kopfschmerzen mit Medikamenten zu behandeln – vor allem im ersten Trimester.
Die Migräne an sich ist in der Schwangerschaft ungefährlich; eingenommene Arzneimittel können allerdings einen Risikofaktor darstellen. Daher ist vor jeder Medikamenteneinnahme sorgfältig und immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt abzuwägen, ob sie überhaupt nötig ist.
Für eine Entscheidung sollte überprüft werden, welches der folgenden Argumente überwiegt:
- die Symptomlinderung oder
- mögliche, negative Auswirkungen auf das Baby.
Leidet die Frau während eines Migräneanfalls in der Schwangerschaft beispielsweise an starkem Erbrechen, kann auch im Hinblick auf die Gesundheit des Fötus ab dem zweiten Trimester beschlossen werden, bestimmte Schmerzmittel (Analgetika) einzusetzen7.
Ansonsten kann es helfen, sich während des Migräneanfalls in einen abgedunkelten und ruhigen Raum zurückzuziehen. Massagen von Gesicht und Kopf sowie kalte Kompressen auf Stirn und Nacken können lindernd wirken. Triptane wie Sumatriptan und Zolmitriptan haben keine Zulassung während der Schwangerschaft8.
Wichtig zu wissen ist: Nicht nur in der Schwangerschaft gehen die in den Medikamenten enthaltenen Wirkstoffe auf das Ungeborene über, auch beim Stillen ist ein Übertritt in die Muttermilch möglich. Weisen Sie auf alle Fälle Ihren Arzt oder Apotheker darauf hin, dass Sie stillen, bevor Sie Medikamente einnehmen.
Kommt die Migräne nach der Schwangerschaft zurück?
Der positive Effekt der reduzierten Migräneattacken kann über die Schwangerschaft hinaus bis in die Stillperiode hineinreichen. Im Anschluss daran kann die Migräne aber wieder zurückkehren. Kopfschmerzen sind hingegen vor allem in der ersten Woche nach der Entbindung keine Seltenheit, 30 bis 40 Prozent aller Frauen – nicht nur Migränepatientinnen – berichten von derartigen Beschwerden9.
Der Migräne in der Schwangerschaft und Stillzeit wirkungsvoll vorbeugen
Was Sie am besten gegen Migräne in der Schwangerschaft machen können, ist wie im üblichen Fall, mögliche Auslöser der Migräne so gut es geht zu vermeiden.
Ausdauersportarten (wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren), Entspannungsübungen, Akupunktur, autogenes Training und Yoga sind gut geeignet, um Migräne und Kopfschmerzen vorzubeugen.
Zur Prophylaxe kann auch Magnesium eingenommen werden, das bei Migräne und Kopfschmerzen in der Schwangerschaft als unbedenklich gilt10.